Skipper: Arthur Binkowski, Crew: Peter Schulten, Uwe Scheel, Detlef Klewer
Mit bekanntem Schiff – der ‚Rock’n Roll’, einer Oceanis 37 – und eingespielter Mannschaft sind wir von Heiligenhafen aus durch das Seegebiet ‚Belte und Sund’ rund um Dänemark gesegelt und haben dabei Neues entdeckt – und auch Altes neu.
Der gewählte Zeitraum nach der Schafskälte hat sich dabei wieder als positiv erwiesen, denn nach den ersten – noch frischen – Tagen wurde es rasch angenehm warm. Aus dieser Wetterentwicklung ergaben sich dann immer mal wieder plötzliche und heftige Gewitter mit Windböen über 30 kn und heftige Regengüsse, die aber das insgesamt überwiegend sonnige und mit gutem Segelwind versehene Wettergeschehen und unsere gute Laune nicht trüben konnten.
So konnte denn auch der separat mitgeführte Gennaker öfter und intensiver als in den Vorjahren eingesetzt werden. Arthur gelang es dabei, die ‚große Blase’, auf diversen Kursen zum Wind feinfühlig zu testen und zu trimmen. Bei leichten bis mittleren Winden ergab sich dabei eine angenehme Fahrt durchs Wasser vor der beeindrucken-den Kulisse dieses riesig wirkenden bunten Segels.
Aufgrund der Winde hatten wir nach erstem nördlichen Kurs in Richtung Großer Belt mit Station in Spodsbjerg (Anglerparadies) östlichen Kurs durch das Smälandsfahrwasser aufgenommen bis Stubbeköbing. Anderntags umrundeten wir dann in Richtung Öresund die in der Sonne strahlend und imposant anzuschauenden weißen Kreidefelsen von Möns Klint – hier ist in Küstennähe immer auf Stellnetze zu achten – und erreichten den Hafen Rödvig auf Seeland. Von diesem netten alten Hafen mit buntem Treiben lässt sich Kopenhagen bequem mit der Bahn erreichen.
Die Hauptstadt Dänemarks haben wir bei der Weiterfahrt diesmal ‚links‘ liegen lassen, um von Malmö aus mit Blick über den Öresund einen klaren Sonnenuntergang vor der faszinierenden Kulisse Kopenhagens zu genießen. Die von uns angesteuerte neu ausgebaute Marina in Zentrumsnähe ist guter Ausgangspunkt für einen Bummel durch die quirlige Altstadt Malmös mit ihren hochragenden altehrwürdigen Fassaden und Befestigungsanlagen. Auf der weiteren Fahrt durch den Öresund nach Norden waren zu querende Schifffahrtswege zu beachten. Die Aufmerksamkeit des Rudergängers bis zur Engstelle zwischen Helsingör (DK) und Helsingborg (S) durch den zunehmenden Verkehr wird dort noch zusätzlich durch den schnellen Fährverkehr beansprucht. Nach Umrundung von Schloss Kronborg (Helsingör) weitete sich der Sund wieder und wir segelten dann an dessen Ausgang über den Hafen Gilleleje – hier waren noch die Spuren der Verwüstung durch diesjährige Frühjahrsstürme zu erkennen – am nächsten Tag weiter am Rande des Kattegats bis nach Hundested – hier war wieder einmal Kirmes und dänisches Volksfest. Nach der Hälfte der Reisezeit galt es nun, die Rückfahrt im Auge zu behalten, die uns durch die enge Fahrrinne bei Seelands Odde über den Hafen Ballen (Insel Samsö) nach Middelfart in den Kleinen Belt führte. Hier sind in diesem Jahr die charakteristischen Stromleitungen über den Belt abgebaut worden. Von der Strecke zeugen nur noch die Masten.
Nachdem es in Assens endlich geglückt war, eine vom Fahrtbeginn an fehlende Segellatte zu erwerben, konnte nun auch der Feintrimm im Großsegel erfolgen. Im Zickzackkurs zwischen Dänemark (Faaborg) und Deutschland (Schleimünde) machten wir noch einen Abstecher in den beliebten Hafen Marstal (DK), den wir bei wolkenlosem Himmel und viel Wind auf Kreuzkurs erreichten. Die abschließende Fahrt nach Heiligenhafen konnten wir dann am nächsten Tag bei tollem Segelwetter nochmals richtig genießen.