Skipper: Arthur Binkowski, Crew: Peter Schulten, Uwe Scheel, Detlef Klewer
Am 29.07.2013 starteten wir von Heiligenhafen (Charterzentrum) zum Törn rund um Seeland und Fünen. Die „Rock’n Roll“, eine Oceanis 37, war uns bereits vom letzten Törn vertraut. Beim Auslaufen haben wir sogleich den neuen Stander des SCB gehisst.
In der ersten Woche war das Wetter kühl und feucht, in der folgenden Woche setzte sich dann ein sommerliches Hoch durch – allerdings mit nachlassenden Winden. Hierbei kam dann der Gennaker voll zum Einsatz. Doch der Reihe nach:
Nach der Tagesetappe Gedser – Klintholm legten wir in Dragør an. Die alte Hafenstadt hat eine schnelle Busanbindung an den Flughafen und die City von Kopenhagen und ist eine Alternative zum Yachthafen „Lange Linie“ nördlich der City. Kopenhagen ließen wir am nächsten Tag an uns vorbeiziehen und legten diesmal lieber in Helsingør an. Der folgende Rasttag war ausgefüllt mit einer intensiven Schlossbesichtigung von den düsteren Kasematten (Taschenlampe dringend empfohlen) bis zu den Zinnen, belohnt durch einen eindrucksvollen Rundblick auf Stadt und Øresund, sowie einem anschließenden Stadtrundgang.
Auf der Weiterfahrt nördlich längs Seeland war die Gelegenheit günstig für eine Erprobung des vereinseigenen neuen Rettungsnetzes zur Bergung einer Person aus dem Wasser. Unter Einsatz des Spinnakerfalls ergab sich das beste Handling. Die Ausbringung und Handhabung des hilfreichen Geräts sind zwar insgesamt einfach, sollten aber dennoch vor einem Notfall sorgfältig eingeübt sein.
Auf der weiteren Passage von Hundestedt auf Seeland nach Ballen auf Samsø galt es wieder einmal, das enge Fahrwasser des Seelandsreff zu passieren, was uns diesmal bei sonnigem Wetter ohne Zwischenfall gelang – nachdem sich hier auf einem unserer Törns der Vorjahre bei rauher See und unsichtigem Wetter plötzlich die Radarantenne vom Großmast losgerüttelt hatte und hart aufs Vordeck aufgeschlagen war.
Ab dem Hafen Ballen wurde es wiederholt erforderlich, wegen Überfüllung im „Päckchen“ fest zu machen. Gutes Wetter und Ferienbeginn lockten offenbar zunehmend die Segler. Über Julesminde ging es durch den Kleinen Belt bis Middelfart (Fünen). Dort erlebten wir in der urigen Atmosphäre des alten Stadthafens live „Visens Skip“, eine Musikantentruppe, die mit Segelyacht rund um Fünen tourte und in jedem Hafen abends ein Konzert gab – vor zahlreichem offenbar heimischem Publikum. Als Nachbarlieger genossen wir vom Cockpit aus das abendliche Spektakel und amüsierten uns, als später der elektrische Strom ausfiel und die Musiker zwischenzeitlich ohne Verstärker improvisieren mussten. Nachher stellten wir fest, dass der Stecker unseres Landesanschlusses die Ursache gewesen war, was uns dann zu umgehender Bastelarbeit und Reparatur bis zum Gelingen anspornte. Als wir nach einer beschaulichen Etappe in Aarøsund die Musiker im Hafen von Faaborg wieder trafen, haben wir dennoch vorsichtshalber Abstand gehalten.
Auf den Strecken bis Bagenkop und Fehmarn kam nochmals der Gennaker zum Einsatz, den wir auf diesem Törn ausgiebig genutzt haben. Von Burgtiefe (Fehmarn), wo wir beim leckeren Skipper-Dinner den Törn nochmal ausgiebig „beschnacken“ konnten, ging es dann am letzten Tag nach Auffüllen des Dieseltanks wohlbehalten (Schiff und Besatzung) nach Heiligenhafen zurück.